










Berührung ist ein Grundbedürfnis
BerührtSein hat deshalb viel mit Körperlichkeit und mit realer Berührung zu tun. Berührung ist die erste erlebbare und die ursprünglichste Form menschlicher Begegnung.
Sie ist ein Grundbedürfnis des Menschen und sie ist von gleicher Qualität wie essen oder schlafen. Ohne liebevolle und einfühlsame körperliche Zuwendung fehlt uns etwas Lebensnotwendiges
Berührung liegt in unserer Natur und verwurzelt uns im Leben. Sie erreicht uns auf einer grundlegenden archaischen Ebene, wo sie uns tiefe Geborgenheit, Sicherheit und Wohlbefinden geben kann. Wohlwollendes und wohltuendes Berühren ist eine Gabe, die wir alle besitzen.

Berührung ist Gegenwart. Sie ist unmittelbar spürbar und kommt direkt bei uns an.
Damit eine Berührung aber wirklich berührt, müssen wir offen und dem Anderen zugewandt sein. Es braucht Präsenz und Mitgefühl für die Begegnung und wir müssen gleichzeitig im Kontakt mit unserer Innen- und mit der Außenwelt sein.
Deshalb sind meditative Berührungen wie beispielsweise das stille Handauflegen so wertvoll, bei denen wir mit voller Aufmerksamkeit bei dem sein können, was wir tun, wo Bewusstheit und Authentizität in unsere Hand einfließt und sich über unsere Hand vermittelt, wer wir wirklich sind.
Meditatives Berühren
Beim meditativen Berühren geht es um bekannte Elemente wie Meditation und Achtsamkeit, die wir jetzt aber nicht alleine sondern ganz bewusst in einer Begegnung ausüben.
Die Begegnung ist dabei keine Ablenkung sondern das Wesentliche.
Geteilte Aufmerksamkeit
Die Statik oder die Langsamkeit der Berührung, erleichtert es uns, unserer Wahrnehmung darauf zu lenken und den Kontakt sinnlich und bewusst zu erleben. Mit einem Teil unserer Aufmerksamkeit sind wir beim anderen, mit einem anderen Teil, bei uns selbst. Mit der Zeit verschwimmen Innen und Außen. Die Berührung wird zu einem eigenen Wesen, in dem wir aufgehen ohne uns zu verlieren.
Wohltuende Effekte
Meditatives Berühren hat viele wohltuende Effekte. Es schafft Verbundenheit, Geborgenheit und manchmal entfaltet sich auch eine Ahnung von etwas Größerem, das über uns Menschen hinausgeht, etwas Spirituelles und möglicherweise die Selbstheilungskräfte Aktivierendes.
Meditatives Berühren ist eine einfacher und effektiver Weg, „das, was ist“ wahrzunehmen und im Leben präsent und mit allen Sinnen da zu sein.
Meditatives Berühren ist wohltuend, heilsam, nährend und verbindend.
Nährende Hände
Hier fließen Achtsamkeit und Mitgefühl in eine sanfte Berührung ein. Wir nehmen uns Zeit einen Zustand der inneren Stille in uns herzustellen. Wir gehen bewusst und achtsam in Kontakt und berühren in Aktiv-Passiv-Rollen aus einer meditativen Haltung heraus den Anderen mit unseren Händen. So entstehen für beide Raum und Zeit, um die Begegnung ganz wahrzunehmen und im Kontakt ganz da zu sein.
Nein! Das ruhige Auflegen der Hände beispielsweise, ist ein wirkungsvolles uraltes und tief in unserer Menschheitsgeschichte verwurzeltes Ritual. Es bedarf dafür keiner besonderen Kenntnisse oder Übung, sondern nur den Mut mit einem offenen Herzen in die Berührung zu gehen und die Bereitschaft auch sich selbst dabei verändern zu lassen. Es schöpft seine Kraft aus deiner Präsenz und Zuwendung. Der andere spürt diese intensive bloße Macht der Anwesenheit eines mitfühlenden Menschen.
Partnerberührungs-Meditationen
Wir gehen in Kontakt mit uns selbst, spüren unsere Hand, die wir auf unseren Bauch oder auf unser Herz legen und zentrieren uns. Dann legen wir beispielsweise unsere Hände in die unseres Partners, begegnen dem Blick des anderen und versuchen alles, was dabei in uns vorgeht, geschehen zu lassen.
Es können berührende Gefühle von Verbundenheit und Nähe entstehen, aber zu Beginn auch Scham oder Irritation. Zuweilen meinen wir, durch die Augen unseres Partners hindurch auf etwas Größeres, Liebevolles zu schauen.

Berührungshemnisse

Fremde Menschen berühren?
Berührung zwischen fremden Menschen gibt es normalerweise nur in einem formalen Rahmen wie beispielsweise beim begrüßenden Hände schütteln. Dabei ist es eigentlich natürlich, dass wir uns wohltuend und liebevoll berühren. Es sind dazu nicht unbedingt Freundschaft und oder ein Beziehungspartner notwendig und das ist auch keine Garantie dafür. Auch mit unbekannten Menschen kann sich achtsame Berührung natürlich anfühlen. Wenn Berührung mit geschlossenen Augen stattfindet, wird das besonders deutlich.
Berührung löst Gefühle aus. Es heißt emotional berührbar zu werden, sich zu zeigen und damit auch verletzbar zu werden. Neben den schönen können auch schwierige Gefühle auftreten, das ist ganz natürlich. Wenn wir sie erlauben und uns damit zeigen, verlieren sie ihre Größe und Aufdringlichkeit.