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Absicht und Offenheit
BerührtSein beginnt mit dem Akt der Entscheidung mit dem zu sein, was ist und mich von den Menschen und der Welt berühren zu lassen.
Es beinhaltet Offenheit und die Bereitschaft mich durch den Moment der Begegnung verändern zu lassen.
Wir müssen offen genug sein,
um uns berühren zu lassen,
aber auch hinreichend gefestigt oder geschlossen,
um mit eigener Stimme zu antworten.
In der Praxis ist das manchmal ein Zirkelschluss.
Wir suchen eine Art zu sein, die uns über das Erleben einer antwortenden Welt Vertrauen gibt, gleichzeitig braucht es genau dieses Vertrauen, um sich zu öffnen und in echte Begegnung zu kommen. Hier kommt auch die Empfehlung mutig sein ins Spiel.

Wir geben dem, was jetzt gerade in der Begegnung mit dem Anderen und der Welt geschieht, Aufmerksamkeit.
Wir nehmen unsere Gedanken, Gefühle und Vorstellungen wahr, die dieser Moment in uns bewirkt, lassen uns von der Begegnung berühren und sie in uns resonieren.
Unser gesamter Köper und unser ganzes Wesen haben teil an diesem Geschehen. Unser Fokus ist gleichzeitig innen und Außen und wir verwandeln uns von der Trennung hin ins Gemeinsame. Wir lauschen in die Welt und werden der Tiefe unserer Begegnungen inne.
Probiere es aus!
Spüre einmal was, gerade alles in dir ist, während du diesem Text begegnest. Wo ist dein Körper gerade? Was für Bilder oder Gefühle sind gerade da? Halte für einige Atemzüge inne, lausche und schaue nach Innen.
«Die Tür zum Herzen eines anderen Menschen ist deine Fähigkeit, ihm offen zu lauschen.»
Günter W. Remmert


Mitfühlend sein heißt auch, unserer unmittelbaren Erfahrung mit einer Haltung der Offenheit, Freundlichkeit und des Wohlwollens zu begegnen, unabhängig davon, ob die Erfahrung angenehm, unangenehm oder neutral ist.

Die Fähigkeit sichtbar zu sein
Sichtbar Sein heißt dem, was in uns und der Begegnung präsent ist, Ausdruck zu verleihen.
Wenn wir uns in unserem gegenwärtigen Dasein zeigen, werden wir klarer, gewinnen an Kontur und kommen in echten Kontakt mit anderen und der Welt. Erst dann kann uns der Andere wirklich sehen. Wenn wir uns aber verstecken, kann uns das Leben nicht finden und die Welt verstummt.
Wir müssen allerdings nicht jederzeit alles von uns offenbaren, sondern es geht darum, oft genug und stimmig dem, was ist, Ausdruck zu verleihen und ein Stück weit offen und verletzlich zu sein.